• Das spanisch-deutsche Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos hat den Zuschlag für den Neubau erhalten und beginnt ab sofort mit der Realisation
• Ab 2028 soll das repräsentative, moderne Archivgebäude das wertvolle UNESCO-Weltdokumentenerbe sicher aufbewahren
Eine moderne Fassade aus rot eingefärbten Betonfertigteilen, die an Schachteln und Archivboxen erinnert: So wird das neue Archivgebäude der Arolsen Archives aussehen – für die weltweit umfangreichste Sammlung über die Opfer und Überlebenden des Natio-nalsozialismus. Beim Architekturwettbewerb im Herbst 2023 hatte dieser Entwurf des Büros Nieto Sobejano Arquitectos noch Platz 2 belegt. Im Rahmen der Expertenbeurteilung beim anschließenden EU-Vergabeverfahren setzte sich ihr Konzept jedoch durch.
Symbolträchtiges Gebäude mit wichtigem Auftrag Bei der Vergabe spielten Kriterien wie zeitgenössische Architektur, Funktionalität, Energieeffizienz sowie baurechtliche Vorgaben und Freiflächengestaltung eine wichtige Rolle. Der Entwurf von Nieto Sobejano Arquitectos zeichnet sich beispielsweise durch eine besonders sparsame Versiegelung von Grünflächen aus. Besonderes Augenmerk lag zudem auf dem Dialog zwischen dem historischen Stadtpark am geplanten Standort in Bad Arolsen und dem Neubau, sowie der Symbolträchtigkeit von Außen- und Innenwirkung.
Mit der Beauftragung des spanisch-deutschen Architekturbüros geht das Projekt ab so-fort in die Planungsphase. Derzeit arbeiten die Architekten von Nieto Sobejano bereits an einer detaillierten Ausführungsplanung des Neubaus. Mit der Realisation von moder-nen Archiv- oder Museumsgebäuden kennt sich das Team bestens aus. Viele Kultureinrichtungen weltweit planen ihre Neubauten und Erweiterungen mit dem renommierten Architekturbüro. Nieto Sobejano hat beispielsweise zuletzt das historische Dresdner Blockhaus für die Nutzung als „Archiv der Avantgarden“ modernisiert und umgebaut.
Gebäude soll 2028 fertig sein
Der Neubau soll laut Planung ab 2028 fertiggestellt sein. Er wird nicht nur die Doku-mente der Arolsen Archives schützen, sondern auch das UNESCO-Weltdokumenten-erbe nach außen repräsentieren. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BlmA) ist als Bauherrin für das Projekt verantwortlich und setzt den Neubau für die Arolsen Archives als künftigen Nutzer und Mieter um. Die Umsetzung der Bauaufgabe wird durch die Bauverwaltung wahrgenommen. Dabei übernimmt der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) die operative Durchführung, im Sinne der Planung und Ausführung. Die Fachaufsicht über den LBIH wird durch die Oberfinanzdirektion (OFD) wahrgenom-men.