Stimmen zur Seligsprechung von Mariannhillerpater Engelmar Unzeitig am Samstag, 24. September 2016
Würzburg (POW) Auf vielfältige Weise haben sich Menschen von der Feier der Seligsprechung für Pater Engelmar Unzeitig am Samstag, 24. September, berührt gezeigt. Die Pressestelle des Bistums Würzburg hat Stimmen gesammelt:
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Die Seligsprechung war eine ganz großartige Feier. So voll ist der Dom sonst fast nie. Die Seligsprechung hat für uns eine aktuelle Bedeutung. Er lebte in einer menschenverachtenden Diktatur, wurde geknechtet und umgebracht. Aber er hat den Glauben nach seinen Möglichkeiten gelebt. Wir können von ihm lernen, uns nicht einer Diktatur zu unterwerfen, auch nicht der Diktaturen der Meinungen, die im Mainstream vorgebracht werden. Wir müssen aus dem Glauben heraus Standpunkte gewinnen und den Glauben glaubwürdig leben. Das heißt, uns dem Nächsten zuwenden.“
Christina Gold (Höchberg) von den Maltesern: „Ich fühle mich als Malteserin Pater Engelmar Unzeitig sehr verbunden. Er hat genau das gelebt, was wir als Malteser auch machen: sich um die kümmern, um die sich niemand mehr kümmert, zu denen hingehen, zu denen niemand mehr möchte.“
Dr. Edda Weise, Dekanin des evangelisch-lutherischen Dekanats Würzburg: „Mich berührt dieser Mensch Engelmar Unzeitig, der so jung war und so konsequent seinen Glauben gelebt hat. Außerdem habe ich auch ein gewisses Mitgefühl für sein Schicksal, das kein schönes war. Ich empfinde eine christliche Verbundenheit für diesen Bruder im Glauben.“
Edeltraud Hann, Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB): „Für uns als einfache Christen ist es schon etwas Besonderes, eine Seligsprechung mitzuerleben. Es gibt so wenige Heilige und Selige, zu denen man aufblicken kann. Es hilft kaum jemand anderen Menschen. Man ist meistens auf sich allein gestellt. Wie Pater Engelmar Unzeitig im Konzentrationslager geholfen hat, das ist ausgesprochen selten. Die meisten denken an ihren Vorteil und ihr Leben. Deswegen ist Pater Engelmar Unzeitig ein wichtiges Vorbild für unsere Diözese.“
Gitta Biedermann (Bad Neustadt): „Die Seligsprechung bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich bin selbst in Mähren geboren.Wir waren vor drei Jahren mit der Ackermann-Gemeinde auf den Spuren von Pater Engelmar Unzeitig an dessen Geburtsort. Das hat mich tief berührt, weil ich schon als Kind von diesem Pater Unzeitig gehört habe. Ich habe heute extra ein Tuch meiner Urgroßmutter umhängen gehabt, das diese bei der Vertreibung 1946 aus Mähren mitgenommen hat. Pater Unzeitig ist für mich ein weiteres Bindeglied zwischen meiner alten und meiner neuen Heimat.“
Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner (Würzburg): „Ich finde es gut, dass wieder ein Mensch seliggesprochen wurde, der ein echtes Vorbild sein kann und der nur zu bewundern ist. Unauffällig in seinem Leben, aber total überzeugend.“
Ludwig Lannig (Mädelhofen): „Das war für mich einer der schönsten Tage, die ich in der katholischen Kirche bisher erlebt habe. Einfach wunderschön.Der Gottesdienst hat zwei Stunden gedauert, hätte meinetwegen aber auch vier Stunden dauern können.“
Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland: „Die Seligsprechung von Pater Engelmar Unzeitig ist eine große Gnade Gottes. Er ist ein Beispiel, wie alle Christen Nachfolger Jesu Christi sein können. Das ist eine bedeutsame Nachricht für unsere säkularisierte Welt. Ich glaube, dieses Ereignis ist eine große Gnade für das Bistum Würzburg, aber auch für die katholische Kirche weltweit.“
Pfarrer Klaus Oehrlein, Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde: „Unzeitig war ein konsequenter und integerer Mann – das sind Eigenschaften von denen ich hoffe, auch ein wenig haben zu können. Unzeitig ist in jungen Jahren zu einem tschechischen Bauern gegangen, um dort die Sprache zu lernen. Insofern hat er, ohne es zu wissen, schon damals die Völker verbunden.“
Professor Dr. Johannes Merz (Hammelburg): „Die Seligsprechung zeigt uns, dass wir nicht nur heute im Glauben leben, sondern dass wir Teil einer langen Glaubensgeschichte sind, und dass es viele Menschen gibt, die uns zeigen, wie wir auf diesem Weg weitergehen können.“
Schwester Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen: „Ich bin sehr beeindruckt vom Lebens- und Sterbenszeugnis von Pater Engelmar Unzeitig – in einer Zeit, in der es wieder Strömungen gibt, die die Menschenrechte in Frage stellen und die Menschenwürde aufs Spiel setzen. Pater Engelmar hat sein eigenes Leben riskiert im Einsatz für Notleidende. Dieses Zeugnis menschlicher Nächstenliebe scheint mir auch in heutiger Zeit gefragt zu sein, wenn es darum geht, nicht eigenen Besitz und Wohlstand zu wahren, sondern über den eigenen Tellerrand hinaus den Menschen mit Empathie und Offenheit zu begegnen – unabhängig von Gesundheit, Herkunft, Nationalität und Religion des anderen. Ich wünsche mir, dass Pater Engelmar die Menschen ermutigt, den eigenen christlichen Glauben zu leben, im Einsatz für andere.“
Weihbischof Bernhard Haßlberger, Erzbistum München und Freising: „Pater Engelmar Unzeitig war wirklich ein Licht in der dunklen Zeit des Nationalsozialismus. Sein Einsatz für andere ist vorbildlich. Man muss nicht gleich sein Leben für andere hingeben, aber das kann natürlich auch sein.“