18jähriger Schüler erstellt Gedächtnisblatt über seligen Pater Engelmar
Den seligen Pater Engelmar Unzeitig hat sich der Schüler Sebastian Trohorsch für seine Seminararbeit am Gymnasium Grafing ausgesucht. Zwar sei er katholisch, erklärt der 18-jährige Schüler, aber nicht deswegen sei seine Wahl in der Oberstufe in einem Seminar zum „Projekt Gedächtnisbuch“ auf den seligen Pater Engelmar Unzeitig von den Missionaren von Mariannhill gefallen. „Ich wollte wissen, warum das NS-Regime über rassistische und politische Gründe hinaus auch Gruppen wie Priester verfolgt hat“, ergänzt er. Also forschte er zur Biographie des Geistlichen, der 1941 im KZ Dachau inhaftiert wurde und dort am 2. März 1945 an Flecktyphus starb. Seine Ergebnisse präsentierte Trohorsch kürzlich im Dachauer Karmel, wo alle zwölf im vergangenen Jahr neu erarbeiteten Gedächtnisblätter vorgestellt wurden.
Eine große Hilfe waren ihm bei der Recherche die Missionare von Mariannhill, die bereits zu ihrem Mitbruder geforscht haben. Besonders beeindruckt hat Trohorsch das selbstlose Handeln Pater Unzeitigs. Der Schüler sei auf „unfassbare“ Details gestoßen: Wenn der Geistliche etwa seine Mutter in einem Brief bat, ihm keine Lebensmittel mehr ins KZ schicken, damit ihr mehr bleibe. „Oder wie er im KZ, wo sich die meisten nur um sich selbst kümmerten, anderen half“, berichtet Trohorsch. „Pater Unzeitig wurde sicher nicht umsonst seliggesprochen.“ Das gefällt ihm auch am Projekt Gedächtnisbuch: „Dadurch bekommen Menschen Aufmerksamkeit, die sie wirklich verdient haben.“ Das Projekt widmet sich seit 1999 Häftlingen des KZ Dachau, deren Biographien von Ehrenamtlichen aufgearbeitet werden.