UNESCO und der Internationale Suchdienst machen mit 30 Plakaten auf eine besondere Aktion, Rückgabe von persönlichen Gegenständen, aufmerksam
Anlässlich des Holocaust Gedenktages am Samstag, 27. Januar, haben die UNESCO und der Internationale Suchdienst (ITS) eine Plakatausstellung vorbereitet. Das Thema ist die Rückgabe der persönlichen Gegenstände von KZ-Inhaftierten.
Seit der Veröffentlichung der Namen und Gegenstände im Online-Archiv und der speziellen Suchaktion nach Verwandten durch den ITS seit Ende 2016 konnte das ITS vielen Menschen diese bedeutenden Erinnerungen zurückgeben.
Ein Plakat zeigt auch die persönlichen Gegenstände des Seligen Pater Engelmar Unzeitig. Diese wurden den Missionaren von Mariannhill kurz vor der Seligsprechung von Pater Engelmar im Jahr 2016 übergeben.
Insgesamt zeigt das ITS auf 30 Plakaten persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen. Bei 15 sucht das ITS noch nach Familien und hofft, dass durch die Ausstellung mehr Menschen auf das Projekt aufmerksam werden und mithelfen.
Information:
Holocaust Gedenktag: Der Tag, der auf den Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945 verweist, wurde vor der UNO-Proklamation unter anderem bereits in Großbritannien und Deutschland (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, seit 1996) als Gedenktag begangen. Israel begeht seit 1951 mit dem Jom haScho’a einen eigenen Gedenktag mit anderem Datum.
Am 18. Oktober 2002 beschlossen die Bildungsminister der im Europarat vertretenen Staaten einen Tag des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuführen, wobei den Mitgliedsstaaten die Wahl des Tages überlassen blieb. Der 27. Januar wurde von den meisten, darunter Deutschland und die Schweiz, ausgewählt. Im Zusammenhang mit dem Gedenktag sollen im Schulunterricht Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und speziell der Holocaust thematisiert werden, wozu der Europarat Unterrichtsmaterialien bereithält.
Nachdem die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits mit ihrer 28. Sondersitzung am 24. Januar 2005 des 60. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager gedacht hatte, erklärte sie den 27. Januar während ihrer 42. Plenarsitzung am 1. November 2005 durch ihre Resolution 60/7 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts. Seit 2006 wird er weltweit begangen.
ITS: Der International Tracing Service (ITS) ist ein Archiv und Dokumentationszentrum über NS-Verfolgung und die befreiten Überlebenden. Aus mehr als 30 Millionen Dokumenten erhalten ehemals Verfolgte und ihre Nachfahren Informationen zur Inhaftierung, Zwangsarbeit sowie der Nachkriegsunterstützung durch die Alliierten. Das Archiv ist zugleich die Grundlage für Forschung und Bildung.